dossier:lehrplan

Was sagt der Lehrplan?

Es ist Aufgabe der Volksschule, Medien- und ICT-Kompetenz zu vermitteln. Kinder und Jugendliche wachsen mit Medien und ICT auf. Aufbauend auf diese tägliche Erfahrung soll die Schule ihnen Kenntnisse und Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln, die ihnen ein sachgerechtes und selbstbestimmtes, kreatives und sozialverantwortliches Handeln in einer von Medien stark beeinflussten Welt ermöglichen.

Die Volksschule muss auch im Bereich von «Medien und ICT» für gleiche Bildungsangebote sorgen. Untersuchungen zeigen, dass die Schule kulturelle, soziale, ökonomische und geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich dem Zugang zu Medien und ICT sowie der Kompetenz im Umgang damit auffangen kann. Damit trägt sie dazu bei, dass in unserer Gesellschaft kein «Digitaler Graben» entsteht.

Medien veranschaulichen Lerninhalte. Medien bieten vielfältige Zugänge zu unterschiedlichen Unterrichtsthemen, auch solchen, die im realen Leben verschlossen bleiben. In einem geeigneten Lernumfeld kann der Medieneinsatz so zu einem tieferen und umfassenderen Verständnis der Lerninhalte beitragen.

Erweiterte Lehr- und Lernformen und «Medien und ICT» fördern sich gegenseitig. Die Integration von Medien und ICT beruht darauf, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse das Gleiche zur gleichen Zeit auf die gleiche Weise tun. Medien und ICT tragen zu einem reichhaltigen Unterrichtsgeschehen bei, da Arbeitsgruppen oder einzelne Lernende Lern- und Lösungswege sowie ihr Arbeitstempo weitgehend selbst bestimmen. Medien und ICT kommen somit einem individualisierenden und differenzierenden Unterrichtsstil entgegen. Die Lehrpersonen werden stärker zu Moderierenden des Unterrichts.

ICT erschliesst neue kreative Ausdrucksmöglichkeiten. Kreative Tätigkeiten, wie beispielsweise das Arbeiten mit Bildern, Video und Ton, eröffnen ein attraktives Feld für den kreativen Ausdruck. Die Medienbearbeitung erlaubt es, neue Formen der Präsentation und Gestaltung von eigenen Arbeiten zu finden.

Mit dem Computer lässt sich effizient und interessant üben. Üben ist ein wichtiger Bestandteil des Lernens. Mit dem Computer lassen sich Übungen motivierend gestalten, weil vielfältige Medien eingesetzt und abwechslungsreiche Übungsformen gestaltet werden können. Das konzentrierte selbstgesteuerte Arbeiten, ein angepasstes Lerntempo und individuelles Feedback in Verbindung mit einem guten Übungsprogramm erlauben ein effizientes Üben.

ICT motiviert dazu, die eigene Arbeit zu verbessern. Am Computer erstellte Dokumente lassen sich leicht überarbeiten und verändern. Dies fördert die Bereitschaft, sich nicht mit der ersten Fassung einer Arbeit zufrieden zu geben, sondern inhaltliche und formale Verbesserungen vorzunehmen.

Das Internet regt dazu an, Fragen zu stellen und Antworten zu suchen. Das Internet ist eine unerschöpfliche Informationsquelle. Der sichere Umgang mit dem Internet und Kenntnisse der Informationsbeschaffung und -bewertung bilden neue Kulturtechniken. Schülerinnen und Schüler sind darin zu unterstützen, sie verantwortungsvoll und sinnvoll zu nutzen, um eigene Aufgaben und Fragestellungen zu bearbeiten.

Lernen in einer vernetzten Welt verändert den Fokus. Die Publikation von schulischen Arbeiten im Web macht diese (potentiell) einer erweiterten Öffentlichkeit zugänglich. Dies verändert oft die Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler und lässt sie ein neues Selbstbewusstsein entwickeln. Durch den weltweiten Austausch mit anderen Schulen kann sich ein Bewusstsein und eine Wertschätzung eigener und fremder Sitten und Gebräuche ergeben.

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  • Zuletzt geändert: 2018/08/10 16:28
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